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AutorenbildNorbert Opfermann

Transrapid schwebt in Bochum ein

Bochum. Ein Stück deutscher Ingenieurskunst findet am Mittwoch, den 11. September, seinen endgültigen Platz in Bochum: Der legendäre Transrapid 07, das Weltrekordfahrzeug, das die technische Einsatzreife der Magnetbahntechnologie erstmals unter Beweis stellte, wird im Eisenbahnmuseum Bochum aufgestellt. Damit schwebt die berühmte Magnetbahn zum ersten und voraussichtlich letzten Mal in der Stadt.


Der Transrapid auf dem Transport (Foto: Firmengruppe Bögl)

Der Transport des Transrapid ist ein logistisches Großprojekt. Neben dem Fahrzeug, das mit seinen tonnenschweren Magneten beeindruckt, kommen zwei sogenannte Fahrwegträger, die jeweils rund 50 Tonnen wiegen und damit schwerer sind als das Fahrzeug selbst. Ein Konvoi aus Schwerlast-Tiefladern bringt den Transrapid und seine Fahrbahn von Sengenthal bei Nürnberg ins Ruhrgebiet. Aufgrund der enormen Dimensionen dürfen die Fahrzeuge ausschließlich nachts unterwegs sein, um den Verkehr nicht zu behindern.


Der aufwändige Transport erforderte umfangreiche Vorbereitungen. Erkundungsfahrten, Ortstermine und 70 Seiten an Genehmigungsunterlagen waren notwendig, um die sichere Ankunft des Transrapid in Bochum zu gewährleisten. Vor Ort wurden in den letzten Wochen die Fundamente errichtet, auf denen die Fahrwegträger bald ruhen werden. Ehrenamtliche des Museums arbeiteten dabei eng mit einem Bauunternehmen zusammen, um die Basis für das neue Highlight des Museums zu schaffen.


Am Mittwoch wird es dann soweit sein: Zwei Schwerlastkräne werden zunächst die Fahrwegträger und anschließend das Fahrzeug selbst auf seine neue Position heben. Die schweren Magnete, die den Transrapid einst in Bewegung setzten, werden erst im Nachgang montiert. Für den Moment des Aufsetzens des Fahrzeugs auf die Träger ist 12:00 Uhr als Zielzeit vorgesehen.


Mit der Ankunft des Transrapid 07 gewinnt das Eisenbahnmuseum Bochum ein neues Highlight, das die Geschichte deutscher Verkehrstechnologie anschaulich macht. Ab 1988 wurde das Fahrzeug auf der Versuchsanlage in Lathen im Emsland erprobt, wo es mit 450 km/h einen Geschwindigkeitsweltrekord für Magnetbahnfahrzeuge aufstellte. Der Transrapid war einst das Aushängeschild der bundesdeutschen Ingenieurskunst und sollte die Zukunft des Schnellverkehrs revolutionieren. Doch nach dem Scheitern der Pläne für einen flächendeckenden Einsatz in Deutschland wurde das Projekt 2011 offiziell eingestellt.


Das Museum plant, die Geschichte des Transrapid und seine Rolle in der deutschen Verkehrs- und Technologiepolitik umfassend aufzuarbeiten und den Besuchern zu vermitteln. Die Ausstellung des Transrapid 07 bietet damit nicht nur ein eindrucksvolles technisches Denkmal, sondern auch eine spannende Reise durch die Höhen und Tiefen eines der ambitioniertesten deutschen Verkehrsprojekte.

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